Eine Fantasy-Welt entsteht nicht über Nacht. Hinter den Seiten von Der Untergang Ijarias stecken jahrelange Planung, Zeichnungen, Notizen – und ein bisschen Magie.
Vielleicht habt ihr euch ja schon mal gefragt, wie man eigentlich so eine Fantasy-Welt erschafft. Ich glaube nicht, dass es hierfür eine einheitliche Antwort gibt – aber wie ich an die Sache rangegangen bin, kann ich euch ja mal erzählen.
Angefangen habe ich damit, in der Bahnhofsbuchhandlung zu stehen und mir anzuschauen, was es an neuer Fantasyliteratur gibt. Ich hatte davor schon eine ganze Weile keine Zeit mehr zum Lesen gehabt und war auf der Suche nach Unterhaltung. Hierzu wollte ich mich in meinem früheren Lieblingsgenre umschauen.
Aber: Ich war ziemlich enttäuscht.
Die meisten Bücher, die präsentiert wurden, gefielen mir nicht. Sie waren mir schon nach ein paar Seiten zu sehr von Action getrieben. Und nicht nur das: Die Figuren wirkten alle sehr unlebendig. Nicht, weil sie nichts erlebten – im Gegenteil: Schlachten wurden geschlagen, Geheimnisse entdeckt, politische Intrigen gesponnen...
Aber alles wirkte schon so fertig. Die Probleme, die die Figuren hatten, waren fast ausschließlich äußere Konflikte – gefährliche Gegner, Hindernisse, Aufgaben. Aber kein innerer Kampf. Keine Entwicklung, keine Unsicherheit. Es lief alles darauf hinaus, den Figuren bei großen Taten zuzuschauen – mal gute, mal schlechte.
Und hier setzte dann meine eigene Beschäftigung an. Ein wenig selbstverliebt dachte ich: „Das kann ich besser.“ Und zum anderen stellte sich mir die Frage, wie dieses „besser“ eigentlich aussehen sollte.
Das war die Geburtsstunde von zwei zentralen Ideen:
Ich wollte, dass sie nicht innerhalb weniger Seiten zu Helden werden. Ich wollte, dass Leser:innen ihnen über die Schulter schauen können. Dass sie sehen, wie ihre Entwicklung funktioniert – mit Zweifeln, Rückschlägen und inneren Konflikten. Und ich wollte, dass man mit ihnen mitfiebert und miterlebt, auch wenn vielleicht nicht jede Entscheidung immer richtig erscheint. Genau solche Geschichten waren es, die mich selbst beim Lesen immer am meisten begeistert haben. Und genau diese Geschichten habe ich in der aktuellen Fantasyliteratur schmerzlich vermisst.
Natürlich kann man zu Recht einwenden: Das ist doch nichts Neues. Es gibt viele Fantasyromane, die sich gerade nicht über einen actiongetriebenen Plot definieren.
Dem stimme ich auch voll zu. Und mein früherer Gedanke, dass ich hier etwas völlig Neues erschaffe, erscheint mir heute selbst etwas naiv. Aber so war es eben am Anfang: Ich dachte, ich mache etwas Besonderes – und ich dachte, ich mache es gut.
Zumindest Letzteres ist mir hoffentlich trotzdem gelungen.
Im nächsten Teil dieser Reihe erzähle ich euch, wie mein erstes Worldbuilding aussah – und warum es am Ende ganz anders wurde als geplant.
Welche Fantasy-Welten haben dich besonders geprägt? Und was macht für dich gute Charakterentwicklung aus?
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